In den letzten Jahren hast du vielleicht beobachtet, wie Kund:innen ihre Smartphones oder Smartwatches an das Kartenlesegerät halten und in Sekunden bezahlen. Was in Asien und Nordamerika schon länger alltäglich ist, setzt sich auch hierzulande durch.
Tap‑to‑Pay ist die Bezeichnung für Zahlungen per NFC mit einem mobilen Gerät – egal ob Smartphone, Smartwatch oder Fitness‑Tracker. Während klassische kontaktlose Karten weit verbreitet sind, wächst der Markt für digitale Wallets rasant.
Studien zeigen, dass bereits über 65 % der Erwachsenen in den USA eine mobile Wallet nutzen, und auch in Deutschland steigt die Akzeptanz stark.
In diesem Artikel erfährst du, wie Tap‑to‑Pay in Deutschland funktioniert, welche Anbieter es gibt und warum diese Technologie vor allem für kleine Unternehmen neue Chancen eröffnet.
Tap‑to‑Pay ist ein Oberbegriff für Zahlungen, bei denen das Bezahlmedium – Karte, Telefon oder Uhr – nur kurz an das Terminal gehalten wird. Über NFC (Near Field Communication) findet der Datenaustausch statt.
Die Daten der Karte oder Wallet werden verschlüsselt übermittelt und der Betrag sofort autorisiert. So sparst du Zeit an der Kasse und bietest deinen Kund:innen ein modernes Zahlungserlebnis.
In Deutschland sind mehrere Anbieter aktiv, die Tap‑to‑Pay ermöglichen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Dienste und ihre Besonderheiten:
Apple Pay
Apple Pay ist seit 2018 in Deutschland verfügbar und erfreut sich großer Beliebtheit. Kund:innen können ihre Kredit‑ oder Debitkarte in der Wallet‑App hinterlegen. Die Zahlung erfolgt über Face ID, Touch ID oder PIN. Apple Pay funktioniert auf iPhones, iPads und der Apple Watch.
Google Pay
Google Pay arbeitet ähnlich wie Apple Pay, jedoch auf Android‑Geräten. Kund:innen fügen ihre Karte in der Google Wallet oder einer Banking‑App hinzu. Die Zahlung funktioniert per Smartphone und teilweise auch über Wearables.
Samsung Pay
Samsung Pay startete 2021 in Deutschland. Es ist auf Samsung‑Smartphones verfügbar und nutzt eine eigene digitale Karte, die von Visa ausgegeben wird.
Apple Pay und Google Pay mit Express‑Payment
Einige Unternehmen bieten sogenannte Express‑Zahlungen an, bei denen Kund:innen nicht einmal die App öffnen müssen. Gerade bei ÖPNV‑Tickets oder Bäckereien wird die Karte aus der Apple Wallet oder Google Wallet priorisiert und der Betrag ohne zusätzliche Freigabe abgebucht, wenn er unter einer definierten Grenze liegt. Das beschleunigt den Bezahlvorgang weiter.
Bank‑Wallets
Viele Banken bieten eigene Wallets an (z. B. die „Mobiles Bezahlen“-App der Sparkassen oder die „Banking‑App“ der Volksbanken). Diese nutzen ebenfalls NFC und funktionieren ähnlich wie Google Pay. Vorteil ist die direkte Integration mit dem Girokonto. Nachteile sind oft eine geringere Kompatibilität mit Smartwatches oder internationalen Karten.
Internationale Anbieter
Für Tourist:innen und Migrant:innen sind auch Dienste wie WeChat Pay oder Alipay von Interesse. Diese werden in Deutschland noch selten akzeptiert, finden aber langsam ihren Weg in touristische Hotspots. Wenn du ein Tattoo‑Studio in einer Stadt mit vielen asiatischen Gästen betreibst, kann diese Integration lohnend sein.
Um Tap‑to‑Pay zu ermöglichen, brauchst du nicht zwingend zusätzliche Hardware. Viele Terminals verfügen bereits über NFC. Hier eine Checkliste:
Viele Menschen schätzen Tap‑to‑Pay nicht nur wegen der Geschwindigkeit, sondern auch wegen der Sicherheit und dem Komfort. Hier einige Argumente, mit denen du deine Gäste überzeugen kannst:
Bei großen Einzelhändlern ist Tap‑to‑Pay längst Standard. Für kleine Betriebe ergibt sich aber ein besonderes Potenzial, da sie flexibler und näher an der Kundschaft sind. Die folgenden Nischen profitieren besonders:
Tattoo‑Studios
Tattoo‑Künstler:innen arbeiten oft mit Kund:innen aus aller Welt. Viele Gäste sind jünger und technikaffin und erwarten, mit Apple Pay oder Google Pay zu zahlen. Internationale Karten wie UnionPay oder American Express können ebenfalls integriert werden. Eine digitale Wallet kann als „Modemagnet“ dienen: Bewirb auf deiner Website und in den sozialen Medien, dass du kontaktlose Zahlungen akzeptierst. Das senkt Hemmschwellen für Tourist:innen und erhöht den durchschnittlichen Warenkorb.
Food‑Trucks und Festivals
Bei Food‑Trucks und auf Festivals zählt jede Sekunde. Lange Schlangen können potenzielle Kund:innen abschrecken. Mit Tap‑to‑Pay wickelst du Zahlungen innerhalb weniger Sekunden ab – ohne Wechselgeld, ohne Münzsuche. Dank der mobilen Akzeptanz kannst du dich schnell durch den Tag bewegen und mehr Bestellungen abfertigen.
Wochenmärkte und Craft‑Fairs
Viele Standbetreiber*innen auf Wochenmärkten nutzen noch Bargeld. Wenn du Tap‑to‑Pay anbietest, hebst du dich ab: Kund:innen brauchen keinen Geldautomaten mehr und nehmen vielleicht spontan noch ein zweites Produkt mit. Zudem ist das System sicherer, da du weniger Bargeld vor Ort hast.
Pop‑Up‑Stores
Pop‑Ups sind temporäre Läden, die oft experimentieren. Flexible und schnelle Bezahlmethoden sind hier Pflicht. Tap‑to‑Pay eignet sich ideal, da du keine langfristigen Mietverträge für Terminals eingehen musst. Kombiniert mit SoftPOS bleibst du komplett mobil.
Gemeinnützige Organisationen und Spendenaktionen
Kirchen, Vereine oder Spendenstände auf Events können via Tap‑to‑Pay Spenden leichter entgegennehmen. Viele Menschen geben lieber spontan etwas, wenn sie nur ihr Handy an das Terminal halten müssen. Kontaktloses Spenden kann so die Einnahmen erhöhen.
Mit tap-to-pay Lösungen von typo.00 kannst du zusätzlich Bezahl-Links & Belege per E-Mail oder SMS versenden, und das System bei Bedarf auf deine eigene, kleine Kasse erweitern.
In Deutschland müssen Kassen gesetzliche Anforderungen erfüllen. Die Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) schreibt vor, dass Kassensysteme eine technische Sicherheitseinrichtung (TSE) besitzen, die Manipulationen verhindert. Wenn du kontaktlose Zahlungen akzeptierst, ist Folgendes wichtig:
Die Tap‑to‑Pay‑Technologie steht nicht still. Mehrere Trends zeichnen sich ab:
Tap‑to‑Pay in Deutschland ist keine Spielerei mehr, sondern eine etablierte Zahlungsmethode. Dank Apple Pay, Google Pay und bankeneigenen Wallets wird es für Kund:innen immer einfacher, ihr Smartphone oder ihre Uhr zu zücken und zu bezahlen.
Für kleine und mittlere Unternehmen schafft das neue Möglichkeiten:
Du bietest schnellen Service, erhöhst die Kundenzufriedenheit und hebst dich von Mitbewerbern ab, kannst komplett auf zusätzliche Hardware verzichten und bleibst mobil.
Halte dich über gesetzliche Vorgaben auf dem Laufenden, informiere deine Kundschaft und mach dein Business fit für die Zukunft – mit einem kurzen „Tap“ zum Zahlungserfolg.
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